Anaximenes (* 585 v. Chr. in Milet, † 525 v. Chr.) war ein Naturphilosoph und Astronom im antiken Griechenland und zählt zu den Vorsokratikern. Er war ein Vertreter der ionischen Philosophie, der ältesten Richtung der Philosophie. Er war ein Schüler von Anaximander. Ursubstanz sah er in der Luft, aus der durch Ausdehnung und Verdünnung Feuer, durch Verdichtung Winde, Wolken, Wasser, Erde und Steine entstehen. Die qualitativen Unterschiede sind deshalb auf ein Mehr oder Weniger der Verdichtung (gleiches Volumen!) zurückgeführt. Die Luft ist gleichzeitig als belebende Weltkraft (Weltseele) gefasst. Aus ihr geht nicht nur die Welt hervor, sondern in sie kehrt sie auch zurück, dann beginnt der Weltprozess von neuem. Die Vorstellung des Kosmos als eines harmonischen wohlgeordneten Weltganzen, das sich zwar stets verändert, aber in seiner Substanz von ewigem Bestand ist, geht auf Anaximenes zurück. Anaximenes vermutete bereits, dass der Mond nicht selbst leuchtet, sondern ein von der Sonne angestrahlter Körper ist.
|